quinta-feira, 18 de novembro de 2010

Ecoarte 2010

Am 22.10-23.10 war wieder Ecoarte in Terra mirim. Das diesjaehrige Thema war: ” Raízes do nosso Povo”-->"Die Wurzeln unserer Vorfahren".
Alles war afrikanisch geschmueckt und bemalt.
Da die Bevoelkerung aus Bahia afrikanische Wurzeln haben.
Am Freitag war der Tag fuer die Kinder.
Es wurden Taenze von der oekoligischen Schule aufgefuert. Ein Theaterstueck wurde gezeigt, eine Percussiongruppe spielte und eine Capoeiragruppe lud zum anschliesenden Samba tanzen ein. Zum Schluss gab es fuer jeden etwas zu Essen.

Am Samstag wurde der Schriftsteller Iray Galvão nach Terra mirim eingeladen und erzeahle ueber sein Buch in Afrika.
Ausserdem machte er deutlich, wie wichtig es ist, zu wissen woher man abstammt und auch dazu zu stehen. Danach tanzte die Gruppe Cultural Bankom einheimische Carnevallsteanze.
Die Hauptattracktion an dem Tag war die Taufe von vielen Capoeireaschuelern aus Simoes Filho von dem Meister Dal.
Die Schueler musten sich gegen die Leherer beweisen und bekammen dann ihren Guertel.
Am Abend gab es noch einen Lyrikabend mit Theater, Musik und Poesie.

sexta-feira, 29 de outubro de 2010

Freiwillige Nora Orth von Amntena beschreibt ihre Teatigkeit in einem Kindergarten

Brincarte - Raio do Sol

Jeden Donnerstagmorgen gehen wir Freiwillige in einen Kindergarten in einem nahe gelegenen Dorf mit zwei weiteren Lehrerinnen aus Terra Mirim.
Die Kinder sind zwischen 4- 6 Jahre alt und in Gruppen aufgeteilt.
In jeder Gruppe sind etwa 10 Kinder, sie teilen sich einen einzigen Raum.
Dieser Raum ist nur sperlich mit Stuehlen und Tischen ausgestattet.
Es gibt keine Spielecke zum zurueck ziehen, alle Kinder sitzen an einem Tisch.
Der Kindergarten geht von 8- 12.00Uhr.
Dort angekommen gibt es fuer die Kinder erst einmal einen Kakao und Kekse zu essen.
Danach spielen die Kinder etwas fuer sich. Entweder sie bauen mit Baukloetzchen, spielen mit Puppen oder malen etwas. Anschliesend machen wir Programm mit ihnen.
Die Lehrerinnen lesen eine Geschichte vor und danach wird gesungen.
Jedes Kind bekommt einen Mond auf die Backe gemalt, da es in der Geschichte um die Suche nach dem Mond geht. Weiter geht es mit einem Malbingo.
Die Lehrerinnen zeigen verschiedene Bildchen hoch und diese Bilder muessen die
Kinder auf ihrem Blatt ausmalen, bis das ganze Blatt voll ist. Zur Belonung gibt es Bombons. Am Ende gibt es eine Kleinigkeit fuer sie zu essen. Dafor muessen sich alle Kinder in einer Reihe aufstellen, um ihre Heande in Eimern zu waschen. Um 12Uhr ist es auch schon so weit, dass die Kinder wieder von ihren Muettern abgeholt werden.

sexta-feira, 6 de agosto de 2010

Spendenaufruf

So ihr Lieben,

nun sind wir auf eurer alle Hilfe angewiesen :)

Camila ist 19 Jahre alt und wohnt im Nachbarort Palmares, wo es viele Drogen und auch Ueberfaelle gibt. Die Familienverhaeltnisse sind auch nicht die stabilsten und somit kann man sagen, dass Camila keine leichte Kindheit und Jugend hatte. Kurzzeitig befand auch sie sich auf dem falschen Weg, aber durch Hilfe von Freunden und Terra Mirim hat sie es geschafft aus dem Teufelskreis auszubrechen.
In Terra Mirim hat sie viele Tanzkurse gemacht und mit der Zeit stellte sich heraus, dass dies nicht nur eine Sache ist die sie gerne macht, sondern auch ein grosses Talent hat. Mit diesem Talent schaffte sie es in einer bekannten Tanzschule ein Stipendium zu bekommen. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch einen Schulbus der fuer eine Universitaet in Salvador fuhr. Als diese Moeglichkeit wegfiel und sie auch private Probleme hatte, brach sie die Tanzausbildung ab.



Nach einem Jahr und der finanziellen Unterstuetzung einiger Leute fing sie vor einem halben Jahr wieder an, an ihrer Tanzausbildung zu arbeiten.
Nun wird aber nach August diese finanzielle Unterstuetzung nicht weitergefuehrt und Camila weiss nicht wie sie von Palmares nach Salvador kommen soll, da sie zwar zusaetzlich noch arbeitet, ihr kleines Gehalt jedoch nicht annaehernd fuer die Buskosten ausreichen.

Sie ist deswegen auf Hilfe angewiesen. Der Betrag belaeuft sich im Monat auf knapp 100 Euro.

Wer Camila helfen moechte meldet sich bitte bei Dilan1989@web.de

Vielen Dank im voraus schon :)

Neuigkeiten

Barriga cheia - Erweiterung
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Projektes „Barriga cheia“, von dem 100 Familien im näheren Umkreis der Fundação Terra Mirim profitierten, geht es jetzt an die 2. „etapa“.
Zur Erinnerung: die Idee des von der Regierung Lula initiierten Programms besteht darin, die Ernährung schwächer gestellterer Menschen sicher zu stellen. Gleichzeitig soll es aber auch keinen reinen Spendencharakter aufweisen, sondern auf einer gegenseitigem Austausch beruhen – die Empfänger von kostenlosem Essen stellen sich im Gegenzug dazu bereit, für einen Arbeitseinsatz im Sinne des Allgemeinwohls zur Verfügung zu stehen. Im konkreten Fall des Vale do Itamboatá, in dem Terra Mirim ansässig ist, heisst dies: Mithilfe bei der Instandhaltung des Geländes der Stiftung und Anpflanzung von Frucht –und Gemüsesorten im heimischen Garten (fast alle Häuser im Vale haben zumindest eine kleine fruchtbare Grünfläche).
Das Projekt stiess auf sehr positive Resonanz, klar, denn alle profitierten. Die Fundação erblühte in ihrem Glanz, Hunger wurde gestillt und ausserdem konnte ein angenehmes Gefühl unter den zahlreichen Helfern geschaffen werden, da viele Familien im Vale einen Grossteil ihrer Zeit „beschäftigungslos“ zu Hause verbringen und nun froh darüber waren, gebraucht zu werden.


Deshalb wurde nun der Plan realisiert, die Unterstützung auf 300 Familien auszuweiten. Dies bedeutet zwar einen deutlich grösseren bürokratischen Mehraufwand und sorgte auch für eine gewissen Unübersichtlichkeit, dennoch profitieren nun deutlich mehr Menschen davon als vorher – DAS ist es wert.


Pequeno produtores
In letzter Zeit fanden wieder vermehrt Treffen der sogenannten „pequenos produtores“ (kleine Erzeuger) in Terra Mirim statt. Ihr Ziel, Nahrungsmittel aus ihren klein- bis mittelgrossen Gärten für faire Preise an die Regierung zu verkaufen, zu erreichen, wurde mit der Einführung einer neuen Ausweiskarte erleichtert. Es ist nun deutlich einfacher, sich als „pequeno produtor“ anzumelden und der Fair-Trade-Gemeinschaft beizutreten.

Jugendgruppe
Nachdem sich die ersten Jugendgruppe in Terra Mirim nach etwa einem halben Jahr aufgrund von Zeitproblemen der Beteiligten auflöste, steht nun seit Ende Juni eine neue Gemeinschaft 15-25jähriger in den Startlöchern. Geleitet wird diese von Carlos, dem neuen Informatiklehrer der Ökologischen Schule.
Man trifft sich alle 14 Tage in Terra Mirim, beschäftigt sich mit den alltäglichen Themen der Jugendlichen(welt): mit seiner eigenen Geschichte wie z.B. der Kindheit, mit der Situation des Umfelds in direkter Nähe zu Gewalt und Drogen, mit Freundschaft, mit Zukunftsängsten, Träumen...
Die ersten drei Treffen waren schon einmal ein guter Anfang. Es gelang uns, Jugendliche aus den unterschiedlichsten Winkeln dieses riesigen Bezirks zusammen zu trommeln, die sich unter normalen Umständen nur sehr unwahrscheinlich begegnet währen. Auch wenn es mit der Regelmässigkeit und Kontinuität der Teilnahme mancher Interessierter noch etwas harpert, so können wir doch mit Sicherheit sagen, dass alle Beteiligten Spass an der Sache haben.
Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Gruppe in Zukunft entwickelt, ob sich ein fester Kern mit einem Geflecht aus Freunden bildet, dass GEMEINSAM den Problemen vor Ort trotzen kann.

Freiwilligenwechsel
Nun ist es tatsächlich schon so weit: ein ganzes Jahr ist vorüber gezogen, seit wir beiden deutschen Freiwilligen Dilan und Max im August 2009 in Terra Mirim ankamen. Zwölf Monate haben wir uns in den Dienst der Fundação begeben, in der wir von Lehreraufgaben über Unkrautjähten und Übersetzungstätigkeit alle möglichen Aufgaben erledigten. Bald heisst es für uns also „até“.


Doch halt: kein Grund zur Sorge! Wir Deutschen 19-20jährigen lassen die Fundação doch nicht im Stich. Im Gegenteil: unsere Arbeitskraft wird sogar um 50% grösser! In Kürze werden drei neue Freiwillige aus Deutschland in der Stiftung ankommen. Nach einem kleinen Sprachkurs in Salvador werden Nora, Simon und Tabea beginnen, hier in Brasilien mit zu arbeiten und die vielfältigen Bereiche der Einrichtung kennen zu lernen und zu unterstützen. Wir beiden Veteranen werden glücklicherweise noch genug Tage zur Verfügung haben, um eine kleine Einweisung vornehmen zu können, ehe es uns endgültig gen Heimat verschlägt.
Somit herrscht, im Vergleich zu den letzten Jahren, eine verbesserte Kontinuität im Betrieb, nicht zu letzt auch deswegen, weil der Dienst unserer Nachfolge 13 statt wie vorher zwölf Monate in Anspruch nimmt.

segunda-feira, 12 de julho de 2010

Geburtstag Terra Mirim

Am Samstag wurde der 18. Geburtstag von Terra Mirim gefeiert. In den vergangenen Jahren gab es immer einen grossen Geburtstag, zu dem die Menschen aus der Region und die Partner von Terra Mirim eingeladen wurden.

Dieses Jahr war die Situation etwas anders. Dadurch, dass Alba Maria erst im Juni von ihrer Reise zurueck kam, gab es nicht viel Zeit um ein grosses Fest zu organisieren.
So wurde beschlossen ein kleines Fest zu machen und nur die Partner einzuladen.
Dieses Fest fand am Samstag um 15 Uhr statt. Zur Begruessung gab jeder Gast ein kleines Resumee ueber sein 18. Lebensjar. Dabei kamen viele lustige Geschichten zum Vorschein. Ob nun schon vier Kinder oder auf der Suche nach dem passenden Ehemann, es wurde jegliche Lebenssituation repraesentiert. Spaeter wurde gesungen, Camila fuehrte einen Tanz auf und der Kuchen wurde angeschnitten. Zum Abschluss gab es ein leckeres Abendessen mit vielen bunten Salaten.

Um die Menschen aus der Region nicht aussen vorzulassen, fuhren wir in der letzten Woche mit einem Kuchen in die einzelnen Doerfer, wo dann der Kuchen mit einer Tasse Tee verzehrt und sich unterhalten wurde.

So wurde der Geburtstag von Terra Mirim fuer alle Beteiligten zu einem schoenen Ereignis.

quarta-feira, 9 de junho de 2010

Fonte Nossa Senhora da Guia

Nur noch einmal zur Erinnerung:

Die Quelle “Nossa Senhora da Guia” ist seit Generationen ein Ort der kulturellen Identifikation der umliegenden Dörfer des Vale do Itamboatá, indem sich auch die Stiftung Terra Mirim befindet. Die Menschen des Tals haben die Absicht, ein Umweltschutzgebiet im Bereich der Fonte da Guia einzurichten. Dazu müssen lokalpolitische Prozesse in Gang gesetzt werden, die, wie so oft in Bahia, langwierig und zäh sind. Das Schutzgebiet erstreckt sich über mehrere Teile von privaten Grundstücken, was die Angelegenheit zusätzlich erschwert. Ganz zu schweigen von den finanziellen Formalien, die bevorstehen.

Nach vielen Gaengen ins Rathaus, vielen endlosen Verhandlungen und vielen Problemen, wurde nun gestern am 07.06.2010, der Idee Terra Mirims, ein Umweltschutzgebiet zu erbauen, zugestimmt.
Somit haben Terra Mirim und die Bewohner der einzelnen Orte endlich ihr Ziel erreicht:)

Umweltwoche

Seit 1972 ist der 5. Juni alljährlicher Weltumwelttag. Dieser wurde auch in Terra Mirim gefeiert. Anlaesslich des Weltumwelttages wurde vom 31.05-05.06 die "Umweltwoche" fuer die Kinder und Jugendlichen der Region angeboten.
Fuer die Jugendlichen wurde die Woche in einen Wettkampf der Schulen ausgefuehrt. Fuenf Schulen des Tales Itamboatá schickten ihre Mannschaften. Fuer die Kinder gab es eine kleine Rundfuehrung in Terra Mirim und einige andere Aktivitaeten.

Montag morgen, den 32.05 begann der Spass. Trotz Streik der Lehrer und Schliessung der Schulen waren alle Jugendlichen puenktlich am Start. Schon im vorherein wurde in den Schulen einiges vorbereitet. Darunter zum Beispiel einen Schlachtruf, Plakate, einen Planeten und vieles mehr. All diese Dinge wurden am ersten Tag vorgestellt und von der Jury (unter auch der ich mich befand) bewertet. Diese Bewertung war nicht einfach, da sich wirklich alle Mannschaften anstrengten und versuchten Punkte zu sammeln.
Im weiteren Verlauf des Vormittags wurden Videos gezeigt und viele Fragen ueber die Umwelt gestellt, bei denen die Teams Punkte holen konnten. Auch kleine Spiele wurden durchgefuehrt, bei denen immer viel gelacht wurde.

Dienstag war der Tag der Kinder. Auf Grund des Lehrerstreikes kamen leider nur wenige der kleinen Schueler. Mit denen die nach Terra Mirim kamen wurde ein kleiner Rundgang in der Baumschule und bei den Bienen gemacht, wo dann jedes Kind einen Tropfen des Honigs probieren durfte. Auch der Kompost und die "Regenwurmzucht" wurden ausiebig bestaunt.
In einem Spaziergang ging es dann auserhalb des offiziellen Gelaendes von Terra Mirims, zur Fonte da Guia (einer Quelle, um die sich Terra Mirim kuemmert). Dort wurden wir von live Musik von der Band Natuere erwartet und die Kinder pflanzten zwei einheimische Baeume, denen die dann gemeinschaftlich einen Namen gaben.



Auf dem Rueckweg wurden Lieder fuer die Natur gesungen, einige kleine Videos angeschaut (http://www.youtube.com/watch?v=FPvk8K4K8oY) und ein Plakat mit Objekten der Natur bemalt. Zum Abschluss gab es Kakao und Kekse und dann ging es wieder zurueck in die Doerfer.

Am Mittwoch begann der Tag schon mit Rivalitaet. Jede Mannschaft wollte gewinnen und so wurde bei jeder Aktivitaet, wo die andere Mannschaft Punkte gewann, die Annulierung der Aufgabe gefordert. Zum Glueck legte sich dieser Stress im Laufe des Vormittags etwas. Wieder wurden kleine Wettbewerbe durchgefuehrt und es schlugen sich drei Mannschaften stark nach vorne, was die zwei anderen Teams sehr veraergerte.
Trotzdem herrschte Euphorie fuer den Samstag, dem Tag der Entscheidung.

Wenn am Montag und Mittwoch 130 Schueler anwesend waren, so war Samstagmorgen die Halle voller Jugendlichen (ca.200). Dementsprechend auch die Lautstaerke und die Euphorie. Wieder gab es viele kleine und groessere Aufgaben, wo es eine Menge an Punkten zu gewinnen gab.
Eine besonders wichtige und schoene Aufgabe war, dass die einzelnen Ortschaften ihre Legenden, Traditionen oder ihre Geschichten vorstellen sollten. So soll es in einem Dorf Werwoelfe geben:)
Im Laufe des Samstages wurde die Anspannung immer groesser. Dann endlich gegen 16.00 Uhr wurden dann endlich die Siegermannschaft verkuendet. Irmã Dulce, Santa Rosa gewann den Wettbewerb vor Pitanga de Palmares und Cristo Rey.
Alles in allem war diese Woche ein Riesenerfolg.

quarta-feira, 19 de maio de 2010

Die Kleinbauer des Tales Itamboatá

Nur noch einmal zur Erinnerung:

Das Projekt “Barriga cheia" - "Voller Bauch” ist ein neues Programm in Terra Mirim. Ziel ist es, eine ausreichende Ernaehrung der beduerftigen Bevoelkerung der Region sicherzustellen. Hauptsaechlich Kinder, Jugendliche und aeltere Menschen sollten davon angesprochen werden. Angeregt und unterstuetzt wird dieses Projekt von der staatlichen Einrichtung Ceasa-BA.
Es nehmen 100 Familien aus der Region teil, die schon im November in die Fundação kamen, um die noetigen Formulare auszufuellen. In den Formularen wurden neben Name etc., auch Anzahl der Kinder und monatliches Einkommen erfragt. Mit Hilfe dieser Daten wurde es moeglich, die beduerftigen Familien in das Projekt mit einzubeziehen.
Jede Familie erhaelt eine bestimmte Menge an Lebensmitteln pro Monat. Im Gegenzug leisten die Familien einmal im Monat eine Art Freiwilligenarbeit in Terra Mirim ab und die Idee ist es, dass sie selber anfangen anzubauen, um sich selbststaendig ernaehren zu koennen.

Dies ist die Information, die Ende des Jahres im Blog gepostet wurde.

Nun aber, seit ca. zwei Monaten, hat sich aus dem Programm "Voller Bauch" ein weiteres Projekt entwickelt. Das Projekt der Kleinbauer des Tales Itamboatás.
Iniziiert wurde dieses projekt von Mhinana (Umweltbereich) und der Schamanin Alba Maria, um der Bevoelkerung der "Doerfer" zu zeigen, wie wichtig es fuer sie ist Gemuese und Obst anzubauen. Zum einen um sich und ihre Familien zu ernaehren, zum anderen um ihre Produkte zu verkaufen.
So wurden Ende Maerz ca. 30 Personen aus der Umgebung eingeladen, die bereits im eigenen Garten am produzieren sind. In diesem ersten Treffen wurde eine Liste der Produkte erstellt, die in der Region vorhanden sind. Es stellte sich heraus, dass die eingeladenen Personen ueber eine sehr reichhaltige und abwechslungsreiche Produktion verfuegten. So gibt es in ihren Gaerten Bananen, Orangen, Limetten, Aepfel, Guaven, Melonen und vieles vieles mehr. Dies ist also schon einmal eine gute Grundlage zum Verkauf.




Dieses Projekt der Kleinbauer konnte sich entwickeln, da die CONAB, die Institution, die fuer das Projekt "Voller Bauch", die Lebensmittel austeilt, vorschlug, dass sie fuer den Marktpreis auch die Waren der Kleinbauer abkaufen wuerde.
Ein anderer Faktor ist, dass es in dieser Region das Gesetz gibt, dass die Regierung 30% der Nahrung, die sie den oeffentlichen Schulen zukommen laesst, von den Kleinbauern der Region abkaufen muss, damit die eigene Wirtschaft unterstuetzt wird.
Dies ist ein Gesetz, von dem die meisten Menschen nichts wissen, da hier das politische Verstaendnis und Interesse nicht so ausgebildet ist wie in Europa.

Zum heutigen Stand: Es sind inzwischen einige Treffen abgehalten worden, es wurde ueber die Gruendung eines "Vereins" gesprochen. Es wurde eine Satzung geschrieben, die nun nur noch anerkannt werden muss. Die naechsten Schritte werden also eher langsam und buerokratisch ablaufen.



Dieses Projekt ist ein sehr schoenes, da es die Bevoelkerung mit einbezieht. Es gibt sehr viele aeltere Personen, die bei der Gruendung des Vereins helfen und mitmachen werden. So zum Beispiel Herr Valdemar, ein 66jaehriger Mann aus Palmares, der so stolz auf seine Pflanzen ist, dass er jedes Mal einige Fruechte mitbringt um den Leuten aus Terra Mirim zu zeigen, wie schoen seine Produkte sind:)

terça-feira, 18 de maio de 2010

Eine Frage des Willens

Die Quelle “Nossa Senhora da Guia” ist seit Generationen ein Ort der kulturellen Identifikation der umliegenden Dörfer des Vale do Itamboatá, indem sich auch die Stiftung Terra Mirim befindet.

Die Dorfältesten erzählen den Kindern heute völkische Geschichten über diesen Platz der Reinheit, der Sagen und der Zusammenkunft. Kranke tranken damals das Wasser der Quelle, um zu gesunden. Genauso raten die Dorfmediziner dazu, ein wenig der vom Wasser geschützten Heilerde zu essen – der Reichtum an Mineralien und anderen wichtigen Nährstoffen schien den Menschen neue Kräfte zu verleihen. Die Beisetzung von Toten aus den Dörfern wurde im Beisein von Wasser der Quelle vollzogen. Abgesehen von diesen Prozessionen diente die Quelle als gemeinschaftlicher Treffpunkt, um Neuigkeiten auszutauschen, andere Geschichten und Sagen zu erzählen – dabei diente er nicht zuletzt als Schnittstelle zwischen den Dörfern, da er mehr oder weniger in der Mitte des ca. zwölf Kilometer langen Tals liegt.

Doch dann kam die Ziegelei. Bäume wurden gefällt und in den Öfen zum Backsteinbrennen verheizt, die lehmhaltige Erde der näheren Umgebung der Fonte da Guia wurde zum Tonbrennen abgetragn. Durch das Fehlen von Wurzeln zur Bodenhaftung kam die Erde nach und nach ins Rutschen – bis die Quelle schlieβlich völlig verschlammt war. Der Ort der Reinheit, Unberührtheit und Tradition war dem industriellen Druck des unnachhaltigen Profits nicht gewachsen, ein Sinnbild für die Entwicklung in Brasilien, dem Land, in dem immernoch jährlich tausende Quadratkilometer Regenwald abgeholzt werden – unter Anderem zum Stillen der Sojanachfrage auch aus Europa.

Irgendwann lohnte sich dann das Geschäft für die Ziegelbrennerei nicht mehr und der Abzug wurde angeordnet. Ein brachliegendes Stück Land lieβen sie freilich zurück.
Die Stiftung Terra Mirim, welche nahe am Ort des Geschehens liegt, nahm sich in den Folgejahren des Quellgebiets an. Es wurden Bäume gepflanzt, mit eigenen Händen der Lehm abgetragen.

Heute ist die Quelle wieder ein Ort der Freude, den nicht nur die Kinder der Ökologischen Schule Terra Mirims glücklich aufsuchen. Das Wasser ist wieder trinkbar und die Heilerde wird in schamanischen Reinigungsritualen verwendet.

Dies ist die Vorgeschichte zu den aktuellen Vorgängen um die Quelle. Die Menschen des Tals haben die Absicht, ein Umweltschutzgebiet im Bereich der Fonte da Guia einzurichten. Dazu müssen lokalpolitische Prozesse in Gang gesetzt werden, die, wie so oft in Bahia, langwierig und zäh sind. Das Schutzgebiet erstreckt sich über mehrere Teile von privaten Grundstücken, was die Angelegenheit zusätzlich erschwert. Ganz zu schweigen von den finanziellen Formalien, die bevorstehen. Aus diesen Gründen fand vor etwa drei Wochen eine öffentliche Anhörung im Gemeinderat von Simões Filho statt, die sich diesem Thema widmen sollte. Ein kostenloser Bustransport wurde durch den Gemeinderat verfügbar gemacht, der – zuverlässig mit anderthalb Stunden (!) Verspätung – die zahlreichen Menschen aus den Dörfern der Umgebung in die Innenstadt fuhr.

Nach der Ankunft im Gemeinderat, auch Terra Mirim war gut vertreten, und aufrichtigsten Entschuldigungen der Lokalfunktionäre zum fehlerhaften Transportsystem, begann die öffentliche Sitzung, deren hauptsächliches Ziel es war, die Bevölkerung über das Vorhaben der Schaffung des Reservats aufzuklären.
Geneci Brás, der Chef eines lokalen Umweltschutzverbands, der das Vorhaben tatkräftig unterstürtzt, sowie Funktionäre Terra Mirims zeigten Videos, Powerpointpräsntationen zum Thema. Anschlieβend wurden Fragen in den Raum gestellt und diskutiert. Senhor Manuel, einer der ältesten Kenner der Region, erzählte über den ökologischen Wandel, der sich seit Jahren im Vale do Itamboatá vollzieht – vor allem in Bezug auf die Problematik des Wassers. Bäche, in denen früher gebadet, gewaschen und gefischt wurde, sind heute völlig verdreckt durch ungeklärte Abwässer und den unachtsam hineingeworfenen Müll. Verstärkt wird diese Entwicklung vor allem durch den merklich zunehmenden Siedlungsdruck, der in der Gegend einsetzt. Der Ausbau des sanitären Systems, ein geordnetes strukturelles Wachstum der Regio, kann nicht mit der hohen Geburten –und Zuwachsrate Schritt halten und hieraus ergeben sich nun besonders hohe Anforderungen an den Umweltschutz.

Das Interesse der Beteiligten war auffallend groβ, viele brachten ihre Meinung ein. Gelegentlich machte sich sogar laut Kritik an den Politikern bemerkbar. Allgemeine Untätigkeit wurde ihnen vorgeworfen, jedoch nicht, ohne auch kritisch mit sich selbst ins Gericht zu gehen: “Es hängt von uns allen ab, wie viele Bürger sich dieser Sache [dem Umweltschutz im Tal] widmen.” (Lucia Abreu).

Nur, wenn wirklich der allgemeine Willen zum nachhaltigen Schutz des eigenen Lebensraumes gegeben ist, kann etwas erreicht werden – das ist die Quintessenz, die man aus dieser gut dreistündigen Anhörung gewinnen konnte. Da fiel der eigentliche Auslöser, die Schaffung des Reservats, gar nicht all zu sehr ins Gewicht, denn alle sind zuversichtlich, dass sich dieses Thema in naher Zukunft positiv lösen wird. Der Wille ist spürbar vorhanden.

sexta-feira, 7 de maio de 2010

Neuigkeiten

Nach langer Zeit und endlosen Regenfaellen, die dafuer gesorgt haben, dass das Internet nicht funktioniert hat, meldet sich der Terra Mirim Blog wieder zurueck um alle interessierten Leser auf dem laufenden zu halten:)

Was ist alles in den letzten Monaten geschehen?

Der Totem, der von dem Deutschen Jack mit Hilfe vieler fleissigen Arbeiter angefertigt wurde, steht nun endlich in seiner vollen Pracht am Eingangstor von Terra Mirim.



Desweiteren wurde das Projekt "Voller Bauch" von 100 Personen auf 300 Personen erhoeht. Fuer alle die den ersten Eintrag nicht gelesen haben:

Das Projekt Barriga Cheia/ Voller Bauch kommt aus Brasilia und hilft beduerftigen Personen sich und ihre Familien besser zu ernaehren. Die eingeschriebenen Familien erhalten pro Monat einen Grundbetrag an verschiedenen Lebensmitteln (urspruenglich waren es Bohnen, Farinha und Milch), jetzt werden es wahrscheinlich sein: Reis, Nudeln, Milch, Farinha, Bohnen etc. Somit wird die Variitaet der Lebensmittel eindeutig verbessert.
Um diese Erhoehung von 100 auf 300 Familien durchzubringen flog Alba Maria nach Brasilia um den Erfolg des Projektes weiterzugeben und gleichzeitig eine Erweiterung des Projektes zu beantragen. Gluecklicherweise hatte Alba Maria damit Erfolg und so wurden Ende Maerz die ersten Personen der 200 neuen Familien eingeschrieben.
Momentan wird auf die erste Lebensmittellieferung gewartet.



Anfang Juni wird die jaehrliche Umweltwoche stattfinden, an der die Schulen der Umgebung, mit ihren Schuelern aller Altersklassen, teilnehmen werden.
Um die Kinder fachgerecht betreuen zu koennen und ihnen Umweltbewusstsein vermitteln zu koennen, werden momentan ca. 20 Jugendliche ausgebildet. Von diesen 20 Jugendlichen werden am Ende der Ausbildung (40Stunden), 10 ausgewaehlt, um letztendlich in der Umweltwoche als Gruppenleiter fungieren zu koennen. In der 40stuendigen Fortbildung lernen sie wie sie mit den Kindern umgehen sollten, Fakten ueber Naturschutz, Kultur und vieles mehr.




Von den heftigen Regenfaellen in Brasilien ist auch Terra Mirim nicht verschont geblieben. Gluecklicherweise ist jedoch ausser einer grossen Ueberschwemmung nichts passiert:)

sábado, 20 de março de 2010

Neues Projekt/ Schulbeete

Es gibt ein neues Projekt in vier Schulen der Region. Seit letztem Jahr im Juni wurde ueber die Durchfuehrung verhandelt. Sponsor und Mitraeger des Projektes ist die Firma Eternit, nur knapp 1km entfernt von Terra Mirim. Zu Anfang handelte es sich um ein grosses und sehr teures Projekt, doch auf Grund einiger Schwierigkeiten wird nun nur ca ein Viertel vom Ursprungsprojekt durchgefuehrt.
Das Projekt, Horta escolar, basiert auf der Idee in den Schulen des Vale Itamboatá Gemuese und Fruechte anzubauen. So werden viele positive Effekte bewirkt...das ganze Dorf wird integriert (Eltern,Schueler,Lehrer,Koechin und andere Interessierte),die Kinder arbeiten im Freien und mit der Natur, sie bekommen eine Verantwortung (Giessen etc.), die Schulkost wird gesuender und die Kinder essen Produkte, die sie selbst angebaut, gepflegt und geerntet haben. Desweiteren zu erwaehnen ist der paedagogische Wert des Schulbeetes. Jegliche Faecher koennen an Hand der Pflanzen leichter und praxisbezogener durchgefuehrt werden.
Momentan im ersten "Testdurchgang" sind es vier Schulen der Umgebung.
Letzten Dienstag ging es mit Hilfe von Agronom Juca und Paedagogin Shirah in die einzelnen Schulen, um den Platz fuer den Anbau zu begutachten. Dabei stellte sich heraus, dass es in drei Schulen einfach werden wuerde, da Gruenflaeche vorhanden ist, in der Cecom jedoch, in der Schule in Palmares, gibt es fast keinerlei Spielraum. Man darf also gespannt sein was Agronom Juca und die Schulen fue Ideen haben um auch dort bald erfolgreich anpflanzen zu koennen.:)

terça-feira, 2 de março de 2010

Gaestebetreung

Terra Mirim, eine kleine Oase, in Mitten der Industrie der Nachbarstaedte Simões Fillho und Camaçari. In der Umgebung gibt es keinerlei Gruenflaechen, wie zum Beispiel Parks oder aehnliches, die einer gesunden Erholung dienen.
So suchen naturverbundene Menschen nach einer Ausweichmoeglichkeit, um ihren Bedarf an Erholung zu decken...einige von ihnen finden nach Terra Mirim.
Neben der sozialen Arbeit der Stiftung, gibt es auch die Moeglichkeit als Gast Terra Mirim kennenzulernen und sich im schoenen Ambiente zu erholen.
Es gibt Einzelzimmer im Gemeinschaftshaus, dem Recolhimento, wo momentan Ylle, eine Freiwillige aus Estland, Luli, eine Jugendliche und wir zwei Freiwilligen, Max und Dilan, wohnen.Das Recolhimento bietet elf Zimmer, es gibt eine kleine Veranda und zwei Badezimmer mit Dusche. Neben der Unterbringung im Recolhimento, gibt es die Moeglichkeit ein Chalé, ein kleines Haeuschen zu mieten. Dieses besteht je nach Bedarf aus einem Zimmer mit einem Ehebett oder aus zwei Zimmern mit zwei oder auch drei Einzelbetten. Im Chalé gibt es ein privates Badezimmer fuer die Gaeste.

Nicht nur fuer Uebernachtungen im Gruenen ist Terra Mirim bekannt. Viele Organisation mieten Veranstaltungsraeume, meist fuer einen Tag ohne Uebernachtung.

Anders letztes Wochenende...eine Gruppe von 40 Personen kam zu einer Fortbildung nach Terra Mirim. Da keine Schlafgelegenheiten fuer 40 Personen vorhanden waren, wurde improvisiert. Von der Polizei wurden Hochbetten und Matratzen ausgeliehen und im Casa das Artes aufgebaut. Um den Schlafbereich gemuetlicher und mit mehr Privatsphaere zu gestalten wurde er mit Tuechern dekoriert.

Das Seminar wurde im Sonnenhaus abegehalten und zwischen den einzelnen Mahlzeiten gab es immer wieder einen kleinen Snack, bestehend aus Saeften, Kuchen, ´laetzchen oder belegten Broten.

Sonntag am spaeten Nachmittag reiste die Gruppe zufrieden wieder ab und innerhalb des naechsten Monates werden sie noch zweimal Seminare in der Fundação abhalten.

Wer Interesse an Gaesteunterkuenften in Terra Mirim hat kann eine E-Mail an acolhimento@terramirim.org.br senden:)

quarta-feira, 17 de fevereiro de 2010

Karnaval in Terra Mirim

Wer das Karnavalswochenende im ruhigen Ambiente verbringen wollte und fernab vom Laerm in Salvador ausspannen wollte, kam letztes Wochenende nach Terra Mirim, um ein Karnaval der anderen Art zu feiern.
Vier Tage standen auf dem Programm und jeder einzelne wurde einem Element gewidmet. Der Samstag wurde zu Ehren der Mutter Erde gefeiert. Sonntag war der Tag von Grossvater Wasser, Montag von Grossmutter Luft und der Dienstag wurde Grossmutter Feuer gewidmet.
Es wurde viel meditiert und dem Koerper Gutes getan. Desweiteren konnten die Gaeste das Gemeinschaftsleben kennenlernen.
Es wurden Kraueterbaeder genommen, am Lagerfeuer gesungen und Geschichten erzaehlt, Yoga gemacht...es gab eine Reinigungshuette mit Alba Maria und es wurden Blumengestecke gemacht.
So kann man sagen, dass dieses Wochenende sehr vielfaeltig war und das alle Beteiligten diese "andere" Karnavalserfahrung genossen haben.

quarta-feira, 3 de fevereiro de 2010

Reinigungshuette

Samstagmorgen...3 Uhr...Vollmond. In Terra Mirim, beim Platz des Feuers, finden sich langsam dunkle Gestalten ein. Das Lagerfeuer brennt schon, als sich alle Leute im Kreis um das Feuer versammeln. Es ist sehr still, man hoert nur das Knistern des Feuers...
Ploetzlich erhebt sich eine Stimme...Alba Maria, Schamanin...sie ist es auch, die zu dem naechtlichen Treffen gerufen hat. Anlaesslich des Vollmondes ist es wieder Zeit fuer ein schamanisches Ritual, eine Reinigungshuette.
Schon am Nachmittag wurde der Ritualplatz vorbereitet. Es wurde Laub geharkt, der Platz wurde gereinigt und die Schwitzhuette, ein Kraeuterbad und das Lagerfeuer wurden vorbereitet.



Um 3.00 Uhr morgens begann dann das Ritual. Dabei waren um die 25 Personen, darunter fast die gesamte Gemeinschaft Terra Mirim und einige Leute von ausserhalb. Auch vom Alter war jede Altersgruppe zwischen 17 und 65 Jahren vertreten. Es wurden Mantras und andere schamanische Lieder gesungen, dem Universum und den vier Elemente gedankt und Geschichten der Natur erzaehlt.
Spaeter ging es dann in die Schwittzhuette. 18 Steine wurden von uns Jugendlichen in die Huette getragen und mit einem kleinen Platzproblem (sodass auch eine zweite Reihe entstanden ist). Es war unglaublich heiss und intensiv. Fuer die einen positiv, fuer die anderen nach einer Weile eine Qual...sei es auf Grund der Hitze, des beengten dunklen Raumes oder aehnlichem. Trotzdem waren sich am Ende alle einig, dass die Reinigungshuette ihren Zweck erfuellt hat und Haut und Koerper gereinigt hat.



Zum Abschluss wurde ein Kraeuterbad genommen und sich wieder am Feuer versammelt, wo das Ritual offiziell gegen 07.30 Uhr beendet wurde.
Insgesamt war es fuer uns Frewillige eine interessante, aber heisse Erfahrung:)

segunda-feira, 25 de janeiro de 2010

Arbeit in der Gemeinschaft

Jeden Freitagmorgen klingelt mein Wecker um 7.00 Uhr...es ist mal wieder Zeit fuer die allwoechentliche "Mutirão", eine Gemeinschaftsarbeit im Gelaende von Terra Mirim. Um 7.30 beginnt diese Arbeit, wo alle Mitglieder der Gemeinschaft mithelfen.
Fuer Max und mich (Dilan) ist dieser Freitagmorgen eindeutig zu frueh und so sieht man uns und auch Luli, eine andere Jugendliche, mit mueden Gesichtern, waehrend alle anderen schon topfit sind.
Bei der "Mutirão" wird jede Woche ein anderes Stueck von Terra Mirim verschoenert. Sei es Rasen maehen, Muell aufsammeln, Laub harken, Pflanzen schneiden oder aehnliches, jedes Mal steht etwas anderes auf dem Programm.
Die Mutirão geht ca. 1 1/2 Stunden. Zum Abschluss der Arbeit finden sich alle in einem Kreis zusammen, wo ein Mantra gesungen wird und dann geht es schmutzig und verschwitzt zum Fruehstueck, wo sich erst einmal wieder gestaerkt wird.

Letzten Samstag gab es eine Mutirão der besonderen Art. Die oekologische Schule rief zu einer Streich und Aufraeumaktion. Mit dabei waren einige Lehrer, Eltern und Freiwillige Arbeiter aus der Umgebung. Trotz einiger Schwierigkeiten, wie fehlenden Pinseln und Eimern, ging es beinhae puenktlich um 9.00 Uhr los.

Es wurden die Klassenraueme, sowie die Spielzeuge auf dem Schulhof, wie Rutsche, Schaukel etc. angestrichen, sodass die bunten Farben, die schon sehr verblasst waren, nun wieder hergestellt sind.

Desweiteren wurden die Spielgeraete ausgebessert. Gegen 12.30 Uhr gab es ein staerkendes Mittagessen fuer die fleissigen Arbeiter, welches aus Nudeln, Reis, Gemuese und Soja bestand. Nach dem Mittagessen wurden noch einige Stunden gearbeitet und zum Abschluss des Tages wurde noch alles geputzt. So erstrahlt die Oekologische Schule nun in neuem Glanze und ist bereit, bald wieder ihre Schueler zu empfangen:)

terça-feira, 19 de janeiro de 2010

"Voller Bauch"

Das Projekt “Barriga cheia" - "Voller Bauch” ist ein neues Programm in Terra Mirim. Ziel ist es, eine ausreichende Ernaehrung der beduerftigen Bevoelkerung der Region sicherzustellen. Hauptsaechlich Kinder, Jugendliche und aeltere Menschen sollten davon angesprochen werden. Angeregt und unterstuetzt wird dieses Projekt von der staatlichen Einrichtung Ceasa-BA.
Es nehmen 100 Familien aus der Region teil, die schon im November in die Fundação kamen, um die noetigen Formulare auszufuellen. In den Formularen wurden neben Name etc., auch Anzahl der Kinder und monatliches Einkommen erfragt. Mit Hilfe dieser Daten wurde es moeglich, die beduerftigen Familien in das Projekt mit einzubeziehen.
Und nun ist es endlich soweit. Am Donnerstag kam ein Riesenlaster mit Lebensmitteln in Terra Mirim an und rammte erst einmal eine Mauer am Eingangsbereich, die daraufhin zusammenfiel. Durch diesen kleinen Unfall fiel der gesamte Strom (und damit auch die Wasserpumpe) aus, sodass wir uns im Dunkeln behelfen mussten. Unter den Lebensmitteln befanden sich Bohnen, Farinha und Milchpulver. Jede Familie erhaelt 6kg Bohnen, 9kg Farinha und 8kg Milchpulver pro Monat. Im Gegenzug leisten die Familien einmal im Monat eine Art Freiwilligenarbeit in Terra Mirim ab. Freitag wurden mit Hilfe der Ansprechpartner der einzelnen Comunidades, die Lebensmittel, die in grossen Saecken verpackt waren, abgewogen und in separate Saecke gepackt. Nach ca. einer Stunde harter Arbeit waren 100 Saecke fertig, die nur noch auf ihre zukuenftigen Besitzer warteten.
Das Projekt basiert darauf, dass gefordert wird, dass die Familien Fruechte, Gemuese oder andere Lebensmittel anpflanzen, die von ihnen fuer den Supermarktpreis abgekauft werden und sie somit diese Unterstuetzung erhalten koennen. Ein anderer Vorteil ist, dass sie ihre Ernaehrung durch den Anbau selber in die Hand nehmen und so produktiv ihre Nahrung "erwirtschaften" koennen. Der “volle Bauch” laeuft erst einmal ein Jahr und anschliessend werden aus dem Resultat Schluesse gezogen, ob es sinnvoll ist, das Projekt weiterlaufen zu lassen.
Heute kamen die Familien in die Fundação, wo sie das erste Mal ihren Freiwilligendienst absolvierten und nach einer kurzen Einweisung anschliessend die Lebensmittel erhielten.

sexta-feira, 8 de janeiro de 2010

Einen Tag auf Ilha dos Frades ....Bootsausflug zum Ende des Jahres!

Erst einmal ein Frohes Neues Jahr aus Terra Mirim.
Hier hat die Arbeit schon seit einer Woche wieder richtig angefangen. Die Gebaeude werden gestrichen, die Gaerten in Stand gesetzt und auch sonst wird auf Hochtouren geputzt und gearbeitet.
Doch Terra Mirim besteht nicht nur aus Arbeit...jedes Jahr zum Ende des Jahres wird ein Bootsausflug gemacht, der zur Insel Ilha dos Frades fuehrt. Anlass dieses Ausfluges ist zum einem Erholung und Spass, zum anderen werden an diesem Tag Blumen und Geschenke an die Meeresgoettin Yemanjá geopfert. Bahia ist ein noch sehr afrikanisch gepraegter Bundesstaat und hat dementsprechend eine enge Bindung zur afrikanischen Kultur und Religion. Insbesondere zum Candomblé. Yemanjá ist eine Goettin, also Orixá, des Candombles. Sie ist die die Gottheit des Meeres und der Mutterschaft. Sie ist Mutter der gesamten Menschheit, Hüterin des Heimes und Schutzpatronin der Seefahrer.
Ihr Tag ist der Samstag. Ihre Farben sind weiß und hellblau. Um ihr zu danken, Wünsche an sie zu richten oder ihr zu huldigen, werden in Brasilien traditionell Blumen, Düfte oder andere kleine Gaben an das Meer geschenkt. Entweder vertraut man die Gaben am Ufer des Meeres den Wellen an, oder man fährt mit dem Boot hinaus und legt diese ins Wasser.





Am 30.Dezember 2009 war es dieses Jahr so weit. Vollbepackt mit Salaten, Sanduiches, Kuchen, Keksen, Saeften etc. und voller Vorfreude auf den bevorstehenden Tag ging es schon frueh am morgen los. Mit dem Bus ging es nach Salvador, wo das gemietete Boot schon bereit war. Mitten auf dem Meer wurden die Blumen und Geschenke an Yemanjá uebergeben.
Auf der Insel angekommen wurde sich erholt, Spiele gespielt, geschwommen und das mitgebrachte Picknick mit Genuss verzehrt. Am Abend ging es dann muede und zufrieden wieder nach Terra Mirim.




Die Ilha dos Frades befindet sich in der Allerheiligenbucht und ist bekannt fuer ihre Straende, Wasserfaelle, Palmen und Berge. Ihre Vegetation ist typisch fuer den Atlantischen Regenwald und ist ein schoenes Ausflugsziel.







Weihnachtszeit in Terra Mirim

Das erste Weihnachten ausserhalb der gewohnten familiaeren Atmosphaere, es sollte fuer uns zwei Deutsche Freiwillige natuerlich etwas anders ablaufen, als sonst. Wer kann schon von sich behaupten, als Deutscher in einer brasilianisch-schamanischen Gemeinschaft Weihnachten gefeiert zu haben? Das ist schon ein besonderes Privileg, das wir im Folgenden auch den Blogglesern eroeffnen moechten!

Da waere natuerlich erst einmal die Jahreszeit. Auf der Suedhaelfte der Erde kehrt gerade der Sommer ein, 35 Grad werden tagsueber selten unterschritten und auch nachts koennte man getrost nur mit einem Feigenblatt bedeckt bleiben, ohne zu frieren. Natuerlich aber nicht an Weihnachten. Aber es ist schon befremdend, wenn man von Schneeeinbruechen und Glatteis im fernen Deutschland liest und aber selbst Weihnachten inmitten von hungrigen, Schweiss riechenden, Moskitos feiert. Auch das mit dem Weihnachtsbaum ist eine lustige Geschichte. In Bahia wachsen leider keine Nadelbaeume. Da kam man auf die glorreiche Idee, eine Plastik-Eisenkonstruktion zu entwickeln, die zumindest von Weitem das ungeschulte Weihnachtsauge zu truegen vermag. Im Casa das Artes wurde nun bei diesem etwas anderen Ambiente die Terra Mirim - Weihnacht gefeiert.

Schamanische Mantras sollten die ersten zwei Stunden mit ihren wiederkehrenden Klaengen erfuellen. Gesaenge an die Luft, die Herrin des Waldes oder auch die “grosse Mutter” Erde durften die Weihnachtsstimmung auf Trab bringen. Anschliessend durfte sich die Gemeinschaft in drei Gruppen aufteilen, um eine weihnachtliche Schnitzeljagd quer durch Terra Mirim zu machen. Die Siegergruppe bekam einen Zauberwurfel. Interaktiv ging es weiter durchs Programm. Eine Episode aus einer japanischen Zeichentrickserie wurde via Beamer an die Wand geworfen, da ihr Inhalt offenbar tiefsinnig sei, was uns Deutschen – die Portugiesischkenntnisse sind noch nicht endgueltig ausgereift – aber nicht so sehr einleuchtete. Macht aber nichts, denn danach sollte es lustig weitergehen: mit einer Runde Kerzentanz im Dunkeln, den die beteiligten Einzelpersonen und Gruppen passioniert und mit groesster choreographischer Feinfuehligkeit ausfuehrten. Besonders Joseh sei hierbei hervorzuheben, der in Manier des Tasmanischen Teufels (aus den “Looney Tunes”) das Packett stuermte. Und zum grossen Abschluss des Festes durfte natuerlich eine kleine Theaterzugabe eines jeden Teilnehmers nicht fehlen. Denn im Vorfeld der Weihnachtstage wurde jedem ein “amigo segredo” (= geheimer Freund) zugelost, der ein Geschenk seiner Wuensche bekommen sollte. Diesem amigo segredo wurde dann jene Theaterperformance mit anschliessender Geschenkvergabe zuteil, die sich nicht selten ueber dessen Charakterzuege oder lustige Begebenheiten in der Vergangenheit lustig machte. Ein Lagerfeuer, wunderbares Essen und Saefte bescherten allen eine schoene, froehliche Aftershowparty.

Auch wenn der gewohnte Weihnachtsschneematsch vor der Tuer, sowie ein Weihnachtsbaum mit Nadeln und die familiaere Naehe fuer uns Freiwillige etwas fehlte, so war es doch ein Weihnachtsfest der etwas anderen Sorte, das uns allen Spass bereitet hat!