terça-feira, 22 de dezembro de 2009

Frohe Weihnachten



Terra Mirim wuenscht allen ein wunderschoenes Weihnachtsfest im Kreise der Familie und Freunde!

domingo, 20 de dezembro de 2009

Engagierte Menschen gesucht...!

Die Menschen in Terra Mirim arbeiten viel: wie Ameisen folgen sie ihren Aufgaben und unermüdlich wie die Spinne weben sie das immer größer werdende Netz aus Licht.
Sie hören nicht auf, sich den Aufgaben zu stellen, die stetig wachsen, da sie immer mehr Menschen erreichen, die Teil dieses Netzes werden.
Terra Mirim sucht Menschen, die sich für dieses Netzwerk engagieren möchten, indem sie sich mit ihren Talente und Fähigkeiten in den Alltag von Terra Mirim einbringen.
Dabei sind handwerkliche Fähigkeiten, um z.B. Fenster, Türen, Wasserleitungen- und Anschlüsse, Spielgeräte vom Spielplatz der ökologischen Schule zu reparieren oder kleinere elektrische Reparaturarbeiten durchzuführen ganz groß gefragt!
Wer seine Erfahrungen und sein Wissen in der Garten- und Landwirtschaftsarbeit teilen möchte, ist hier herzlich willkommen, denn Terra Mirim hat viele Grünflächen und Gärten zu versorgen und ist dabei, immer mehr Kräuter, Gemüse und Früchte anzubauen.
Der Verwaltungsapparat in Terra Mirim wird immer größer und freut sich über kompetente Unterstützung im Bereich Marketing und Buchhaltung.
Die FTM gibt Menschen, die für mindestens einen Monat aus ihrem Alltag aussteigen und sich für eine höhere Absicht einsetzen wollen die Möglichkeit, ihre Kreativität und Talente in die Gemeinschaft und Stiftung einzubringen.
Für die Unterbringung und Verpflegung zahlen sie einen monatlichen Beitrag von 450 €. In diesem Beitrag sind Unterkunft und Verpflegung erhalten. Studenten, die einen Nachweis erbringen, bekommen eine Ermäßigung.
Einmal in der Woche findet eine Wochenplanung für Deine Aufgaben mit den hierfür zuständigen FTM-Mitgliedern statt. Hier hast Du die Möglichkeit, u.a. Deine Vorschläge und Anregungen einzubringen.
Seit Oktober ist Andrea aus Österreich in Terra Mirim und kümmert sich liebevoll um die Gärten der Stiftung und den Kräuteranbau der FTM in den Ländereien des Heiligen Franz von Assisi. In diesen Ländereien wird das Frauenkräuterprojekt durchgeführt.

Wenn Du Dich angesprochen fühlst, nehme mit uns Kontakt auf: Isabel Minge
terramirimdev@web.de oder schamanisa@web.de

Das ist eine Möglichkeit, Dich einzubringen oder über das Programm „Weltwärts“.

Das Programm „Weltwärts“ des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ermöglicht jungen Menschen bis zum 28.Lebensjahr, ein soziales Jahr im Ausland in einer anerkannten sozialen Einrichtung zu machen.
Es gibt zwei Wege der Anmeldung: 1. Bewerbung direkt an das BMZ schicken
2. Bewerbung bei einer Entsenderorganisation
Wir,die FTM und TMD arbeiten mit der Entsenderorganisation „Amntena“ zusammen.
Seit Ende August leisten wieder zwei junge Menschen aus Deutschland ihr freiwilliges soziales Jahr in Terra Mirim ab. Sie sind durch die Entsenderorganisation „Amntena“ hier.

Für das Jahr 2011 suchen wir auch Bewerber, die eine abgeschlossene Ausbildung haben und interessiert sind ein soziales Jahr zu absolvieren.
Wir suchen Menschen, die mit Herz und Verstand anpacken können und mit den vorhandenen Gegebenheiten kreativ, humorvoll und mit handwerklichem Geschick kleinere Reparaturen durchführen können. Auch für die Bereiche Landwirtschaft, Holzverarbeitung, Buchhaltung und Marketing suchen wir kreative und offene Menschen.
Wenn Du Dich angesprochen fühlst, nehme Kontakt mit dem Verein Terra Mirim Deutschland e.V. auf: Isabel Minge terramirimdev@web.de oder schamanisa@web.de Hier erfährst Du auch etwas über die Kosten.

quarta-feira, 16 de dezembro de 2009

Das Volk ist die oeffentliche Macht!


Das Volk ist die oeffentliche Macht!

Mit diesem Spruch und einigen politischen Forderungen ging es gestern ins Rathaus von Simões Filho, wo ein neues Gesetz des Umweltbereiches verabschiedet werden sollte.
Aber jetzt erstmal von vorne:

Hier in der Gegend, im Vale do Itamboatá, wissen die Menschen nicht viel ueber ihre Rechte. Sie wissen nicht, dass das Rathaus ein oeffentlicher Ort ist, sie waehlen ihre Politiker zwar, wissen aber nichts ueber ihre eigenen politischen Mitsprachemoeglichkeiten.

So werden Maengel in der Lebensqualitaet hingenommen. Zwar mit Wut, jedoch ohne groessere Beschwerden an zustaendige Aemter oder eben jene gewaehlten Volksvertreter.
So ist es moeglich, dass im Nachbarort Palmares in vielen Hauesern fuer einen Monat das Wasser fehlte. Die Bewohner mussten ihr Wasser zum Duschen, Putzen, Toilette abspuelen etc. in Eimern zu sich nach Hause tragen. Zum Kochen wurde Wasser im Supermarkt gekauft...dies muss man sich einmal vorstellen...und niemand hat etwas unternommen...aus Unwissen oder Angst!?

Hier in Terra Mirim gibt es immer wieder Kurse ueber Umweltrechte, die von einer Anwaeltin und Biologin, Aidê, geleitet werden. Zu diesen Kursen kommen viele Jugendliche und Erwachsene aus der Region, um sich ueber ihre Rechte als Buerger und Buergerinnen zu informieren. Ziel dieser Kurse ist es, dass die Bewohner des Vale do Itamboatá ueber ihre Rechte Bescheid wissen und "muendige" Buerger werden, die Gesetzesvorschlaege hinterfragen und Verbesserungsvorschlaege geben koennen.

So auch momentan beim "Lei orgánico". Ein grundlegendes Gesetz, welches ueber die Lebensqualitaet der Menschen und Methoden des Umweltschutzes entscheidet. Terra Mirim hatte sich schoen fruehzeitig mit den zustaendigen Politikern zum Thema in Kontakt gesetzt, jedoch keine klaren Antwort erhalten. Ein weiterer Mangel des politischen Systems ist, dass die Menschen die meisten Politiker nie zu Gesicht bekommen, da diese bei Einladungen haeufig jemanden ihrer Mitarbeiter entsenden anstatt selbst Stellung zu beziehen. Auf diese Weise entsteht eine verdriessliche, kafkaeske Ferne zwischen der Volksvertreterkaste und dem Volk selbst.

Terra Mirim wollte den Gesetzesentwurf vor seiner Verabschiedung lesen und pruefen, jedoch wollte man das Dokument nicht aus der Hand geben. Demokratie sieht anders aus. Diesen Freitag kam es dann doch endlich hier an und es wurde eine Besprechung fuer Montag zusammenberufen, bei der auch Aidê anwesend war.
In dieser Besprechung wurde das Gesetz genaustens geprueft und es stellte sich heraus, dass der Grossteil aus einem Gesetz aus Salvador rauskopiert ist, sowie viele Luecken aufweist, die unbequeme Interpretationsmoeglichkeiten zulassen. Um zu verhindern, dass der Entwurf vorbehaltlos genehmigt wird, wurden in Terra Mirim (einen Tag vor der geplanten Gesetzesverabschiedung!) Verbesserungsvorschlaege diskutiert, die man dem Umweltamt praesentieren wollte.

Gestern, am Dienstag, war es dann soweit: der Tag der Verabschiedung des neuen Gesetzes. Um die Aenderungsideen durchzusetzen, haben sich die Bewohner von Terra Mirim, sowie Menschen aus dem Vale zusammengetan. Max und ich (Dilan) sind gestern Nachmittag noch mit kleinen Flugblaettern nach Palmares gefahren, um ein paar der Jugendlichen zu mobilisieren.
Um 17.30 ging es dann mit dem Schulbus nach Simões Filho, mit ca. 40 Personen! Getroffen wurde sich im Kulturzentrum, wo Plakate gebastelt wurden, die Forderungen waren: Dialog mit den Politikern, sauberes Wasser, Sicherheit und vieles mehr.

Um 18.00 Uhr gab es ein Gespraech mit dem Umweltminister, an dem Edson und Camila (Palmares), Mhinana, Alba Maria und Daniela (Terra Mirim) teilnahmen. Dort wurde ueber die Aenderungen gesprochen, die zu 90% akzeptiert wurden. Ein grosser Erfolg fuer das Vale Itamboatá und die Demokratie!
Trotzdem sind wir dann alle noch ins Rathaus zur offiziellen Sitzung der Stadtraete gegangen, wo sich allerdings herausstellte, dass man keine Plakate mit hineinnehmen, sowie keine Fotos machen durfte. Es gelang uns trotzdem einige Fotos zu machen, die uns nachher wieder abgenommen werden sollten. Bruno, der die Kamera in der Hand hatte, wurde von einigen Polizisten hinaus geleitet, um die Fotos zu loeschen. Geistesgegenwaertig hat er jedoch den Chip aus der Kamera genommen, sodass nur noch private Fotos zu sehen waren - man kann sich den verdutzen Blick der Polizisten vorstellen, als sie u.A. Strand- und Tierfotos zu Gesicht bekamen.

Insgesamt war die Atmosphaere im Rathhaus sehr merkwuerdig. Es erinnerte ein bisschen an einen amerikanischen Gerichtssaal. Im Raum befanden sich nur Maenner, die von einem Bediensteten alle zehn Minuten neue Getraenke bekamen, auch wenn die alten noch nicht leer waren. Auch die Einstellung der Politiker war sehr merkwuerdig und unprofessionell. Einige unterhielten sich, manche verliessen den Saal und andere waren die ganze Zeit am Telefonieren.

Insgesamt war es sehr unterhaltsam, besser als Kino oder Theater (!), und unser Ziel, dass Gesetz zu aendern hat funktioniert, sodass die Menschen daraus Kraft schoepfen koennen und auch die Erkenntnis, dass man als Buerger etwas bewirken kann.