sexta-feira, 8 de janeiro de 2010

Weihnachtszeit in Terra Mirim

Das erste Weihnachten ausserhalb der gewohnten familiaeren Atmosphaere, es sollte fuer uns zwei Deutsche Freiwillige natuerlich etwas anders ablaufen, als sonst. Wer kann schon von sich behaupten, als Deutscher in einer brasilianisch-schamanischen Gemeinschaft Weihnachten gefeiert zu haben? Das ist schon ein besonderes Privileg, das wir im Folgenden auch den Blogglesern eroeffnen moechten!

Da waere natuerlich erst einmal die Jahreszeit. Auf der Suedhaelfte der Erde kehrt gerade der Sommer ein, 35 Grad werden tagsueber selten unterschritten und auch nachts koennte man getrost nur mit einem Feigenblatt bedeckt bleiben, ohne zu frieren. Natuerlich aber nicht an Weihnachten. Aber es ist schon befremdend, wenn man von Schneeeinbruechen und Glatteis im fernen Deutschland liest und aber selbst Weihnachten inmitten von hungrigen, Schweiss riechenden, Moskitos feiert. Auch das mit dem Weihnachtsbaum ist eine lustige Geschichte. In Bahia wachsen leider keine Nadelbaeume. Da kam man auf die glorreiche Idee, eine Plastik-Eisenkonstruktion zu entwickeln, die zumindest von Weitem das ungeschulte Weihnachtsauge zu truegen vermag. Im Casa das Artes wurde nun bei diesem etwas anderen Ambiente die Terra Mirim - Weihnacht gefeiert.

Schamanische Mantras sollten die ersten zwei Stunden mit ihren wiederkehrenden Klaengen erfuellen. Gesaenge an die Luft, die Herrin des Waldes oder auch die “grosse Mutter” Erde durften die Weihnachtsstimmung auf Trab bringen. Anschliessend durfte sich die Gemeinschaft in drei Gruppen aufteilen, um eine weihnachtliche Schnitzeljagd quer durch Terra Mirim zu machen. Die Siegergruppe bekam einen Zauberwurfel. Interaktiv ging es weiter durchs Programm. Eine Episode aus einer japanischen Zeichentrickserie wurde via Beamer an die Wand geworfen, da ihr Inhalt offenbar tiefsinnig sei, was uns Deutschen – die Portugiesischkenntnisse sind noch nicht endgueltig ausgereift – aber nicht so sehr einleuchtete. Macht aber nichts, denn danach sollte es lustig weitergehen: mit einer Runde Kerzentanz im Dunkeln, den die beteiligten Einzelpersonen und Gruppen passioniert und mit groesster choreographischer Feinfuehligkeit ausfuehrten. Besonders Joseh sei hierbei hervorzuheben, der in Manier des Tasmanischen Teufels (aus den “Looney Tunes”) das Packett stuermte. Und zum grossen Abschluss des Festes durfte natuerlich eine kleine Theaterzugabe eines jeden Teilnehmers nicht fehlen. Denn im Vorfeld der Weihnachtstage wurde jedem ein “amigo segredo” (= geheimer Freund) zugelost, der ein Geschenk seiner Wuensche bekommen sollte. Diesem amigo segredo wurde dann jene Theaterperformance mit anschliessender Geschenkvergabe zuteil, die sich nicht selten ueber dessen Charakterzuege oder lustige Begebenheiten in der Vergangenheit lustig machte. Ein Lagerfeuer, wunderbares Essen und Saefte bescherten allen eine schoene, froehliche Aftershowparty.

Auch wenn der gewohnte Weihnachtsschneematsch vor der Tuer, sowie ein Weihnachtsbaum mit Nadeln und die familiaere Naehe fuer uns Freiwillige etwas fehlte, so war es doch ein Weihnachtsfest der etwas anderen Sorte, das uns allen Spass bereitet hat!

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