quarta-feira, 14 de outubro de 2009

Die Ökologische Schule


TERRA MIRIM (FTM) führt seit fünf Jahren eine soziale Arbeit im Vale do
Rio Itamboatá bei Simões Filho (Bahia), Brasilien durch und hat als Leitfaden ihrer Tätigkeiten die Integrative Ökologie: ein Konzept, das den Schutz der Natur und die Entwicklung des Menschen für einen einzigen und untrennbaren Prozess hält. Die FTM entwickelt mit der Ökologischen Schule das Projekt "mit der Natur lernen" und nimmt zurzeit 160 bedürftige Kinder und Jugendliche auf. Erziehung, soziale Fürsorge und Gesundheit gehoeren zu den Hauptthemen der Integrativen Ökologie, genauso sowie Kunst, Leben in der Gemeinde und das Befassen mit Bürgerrechten. Mit der "Mutter Natur" als Meisterin finden die Tätigkeiten der Ökologischen Schule an den verschiedenen Orten in der Stiftung Terra Mirim statt: in den Klassenzimmern, im Park, in der Baumschule, den Gärten und Meditationsräumen, am Fluss, oder am See. Dort koennen sich die Schüler ihre Kenntnisse auf den verschiedenen Gebieten durch eigene Erfahrungen aufbauen:
- Sie lernen Mathematik, indem sie die geernteten Früchte und die ausgepflanzten Setzlinge zählen, die Maserung der Baumstämme fühlen, ihren Durchmesser und ihre Höhe messen; indem sie Mandalas aus trockenen Blättern in verschiedenen Größen und Farben bilden.
- Sie entwickeln die Sprechfähigkeit, indem sie von sich selbst erzählen, Geschichten über die Natur erfinden, dem Gespräch ihrer Geschwister – den Bäumen, Tieren, dem Wasser und dem Wind – lauschen.
- Sie betreten die Welt der Natur, indem sie Gemüse und Blumen pflanzen und sich um diese kümmern. So koennen sie die Kraft und Schönheit der Natur beobachten, wobei sie die in Freiheit lebenden Tiere schützen und über Freiheit sprechen, waehrrend sie in den Wald gehen und so in der Interaktion mit den vielfältigen Gemeinschaften, die es dort gibt, das Netz des Lebens wahrnehmen.
- Die zusammenlebende Gruppe redet ueber den Alltag aufgrund des Kinder- und
Jugendlichenstatus und Themen wie Ethik, Solidarität und Freiheit werden in Erfahrung angesprochen.
- In Workshops für verschiedene Kunstfertigkeiten und durch die Wiederaufnahme von
lebendigen kulturellen und künstlerischen Ausdrucksformen, lernen sie, sich frei zu äußern und ihre kreativen Fähigkeiten zu entwickeln.

Viele unserer Schüler kommen aus gewalttätigen Familien und haben tiefe Narben von der Respektlosigkeit ihnen gegenueber, von absoluter Entbehrung. "Terra Mirim" bedeutet für diese Kinder eine Oase, ein Ort, auf den sie wirklich vertrauen können, sich erholen und ihrer jungen Seele Freiraum geben können. Deshalb haben sie eine starke affektive Bindung zu dem Projekt.
Die Kinder und Jugendlichen bekommen Verpflegung, Transporte, Unterrichtsmaterialien und Unterstützung fuer ihre dringendsten Bedürfnisse wie Kleidung, Schuhe oder Medikamente von Seiten der Fundação.
Die Mütter und Väter der Schüler werden durch Besuche bei den Familien, Durchführung von Veranstaltungen für Eltern in der Stiftung Terra Mirim und durch gemeinnützige Gruppenarbeit in der Schule ins pädagogische Konzept mit einbezogen.

Das Projekt "mit der Natur lernen" hat die klare politische Absicht zur Veränderung der lokalen Realität und bei dem Aufbau der Selbständigkeit der Betroffenen beizutragen: in einer Gegend, in der Elend, Unterwürfigkeit gegenüber der Macht des Staerkeren und ungehemmter Kapitalismus herrschen. Die Ergebnisse dieser Arbeit machen klar, dass es möglich ist, in diesen Kreislauf der Armut einzugreifen und eine die Basis fuer eine positive Trendwende zu schaffen.

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